Montag, 2. November 2009

A long, long time ago...

...there were two girls who sat in front of a computer and wrote a Blog for their friends.

Jetzt haben wir endlich mal wieder Zeit gefunden, bzw. uns die Zeit genommen, euch auf den neuesten Stand zu bringen. Angefangen damit, wie die Ferien im Oktober noch verlaufen sind und wie sie ihr Ende nahmen.

Am 3. Oktober hatten wir zum ersten Mal das einmalige Erlebnis, die Wohnverhaeltnisse sechs Kinder zu sehen. Auf dem Weg zum Dorf waren die Strassen noch sehr schlammig und voller Pfuetzen, denn die Regenzeit hat ueberall ihre Spuren hinterlassen. So war auch der See neben der Strasse zum Dorf ueber getreten und wir sind durch seichtes Wasser gelaufen, was ein sehr witziges Erlebnis war und uns allen (den Kindern und unserer Mentorin auch) sehr viel Spass gemacht hat.
Die Ueberraschung, wie gastfreundlich wir empfangen wurden, obwohl wir uns noch nicht einmal angekuendigt hatten, war sehr gross. Schon im ersten Haus haben uns die Eltern ihre Lebenssituation und ihrer Familiengeschichten sehr offen und ehrlich geschildert und anhand dessen deutlich gemacht, weshalb sie sich dazu entschieden haben ihre Kinder in ein Hostel zu geben.
Der Eindruck den uns die Familien und das Dorf vermittelt haben, entsprach sehr den Vorstellungen, die wir von den Lebenssituationen der hier lebenden Kinder hatten. Kleine Haeuser und Huetten, dreckige Strassen und z.B. der Anblick eines kleinen Maedchens, welches mitten auf der Strasse eine Wunde von ihrer Mutter, mit Alkohol und einem dreckigen Lappen gesaeubert bekam, waehrend es viele und laute Traenen weinte. Auch fuer unsere Mentorin war die Situation im Dorf nicht leicht zu verkraften, dieses Gesicht Indiens hatte sie selbst noch nicht so oft und so intensiv wie an diesem Tag erlebt. Auf dem Heimweg herrschte schon eine etwas bedreuckte Stimmung, mit dem Wissen, aus diesem Dorf zu gehen und so leicht nichts an der Situtation der dort lebenden Menschen aendern zu koennen.

Wenige Tage nach unserem Ausflug ins Dorf, haben wir im Chattanahalli Hostel einen Putztag eingelegt. Wir haben gemeinsam mit ein paar Kindern und der Lehrein die Buecherei aufgeraeumt, andere Kleingruppen haben den Spielplatz, den Hof und die Zimmer gesaubert. Das Ausraeumen, Putzen und wieder Einraeumen war anstrengend, lustig und man hatte einfach ein gutes Gefuehl die Library im neuen Glanz jetzt mit den Kindern effektiv nutzen zu koennen.

Langsam gingen die Ferien zu Ende und den Abschluss machte das Festival Divali. Nach und nach kamen die Eltern in unser Hostel, um ihre Kinder nach Hause zu holen. Leider waren nicht alle Eltern in der Lage ihre Kinder abzuholen, und so blieben 7 Kinder im Hostel, was natuerlich auch hiess das die Lehrerinnen und Koechinnen ebenfalls abwechselnd im Hostel bleiben mussten. Waehrenddessen hatten wir die Gelegenheit Diwali sogar zwei Mal feiern zu duerfen. Den ersten Abend haben wir bei der Familie eines Mitarbeiters, Chandrappa, und seiner Familie verbracht. Hier durften wir das erste Mal in unserem Leben einen Saree tragen. Chandrappas Frau hat uns ganz spontan das unabschlagbare Angebot gemacht, doch mal einen von ihren Sarees anzuprobieren. Und da wir sehr neugierig waren, wie es ist einen Saree zu tragen, haben wir dieses Angebot, wenn auch zoegernd, angenommen. Wir mussten sehr schnell feststellen, dass die ganze Sache schon etwas unkomfortabel ist, besonders wenn der Saree eigentlich fuer eine Inderin genaeht worden ist. Auch beim Laufen hatten wir so unsere Probleme, da man schnell mal auf den schoenen Stoff tritt.

Am nachsten Tag haben wir unsere Mentorin zu Hause besucht und sogar in ihrem Dorf uebernachtet. Zum zweiten Mal wurden uns Sarees geliehen, die uns sorgar etwas besser gepasst haben als die am vorherigen Tag.
An diesen beiden Feiertagen haben wir unheimlich gut gespeist. Bei Shruthi, also unserer Mentorin, haben wir sogar etwas beim Kochen geholfen und gute Ideen mitgenommen, was wir ab jetzt gerne im Hostel essen wollen. Noch eine Kleinigkeit, die uns sehr gut gefallen hat, war das malen eines Rangolis hinter dem Haus .

Da Divali ein Fest des Lichtes ist, ( genauere Bedeutung bitte in Wikipedia nachschlagen- nach ungefaehr 100 Erklaerungen wofuer es denn jetzt ist, haben wir es leider immer noch nicht ganz verstanden und da wir euch nichts Falsches erzaehlen wollen...) wurden viele Raketen und Knaller gezuendet. Wir kamen auch in den Genuss festzustellen wie kurz die indischen Zuendschnuere sind und wie froh man sein kann das es so etwas harmloses wie Wunderkerzen gibt (obwohl Esra es geschafft hat sich sogar damit zu verbrennen). Sorglos und leichtfertig gehen die Inder mit dem Zuenden der "Patakis" um, so wird ein Kreisel der sich nicht dreht einfach mal mit dem nackten Fuss oder aber auch der Hand angestubst und die Kinder ohne jegliche Aengste beim Anzuenden der Knallschlangen( nein, nicht Knallfreosche, Knallschlangen.) alleine gelassen.
Eines des Kinder unseres Hostels wollte genauer wissen wie die Funken aus dem schoenen Vulkan kommen und sein Gesicht hat das leider nicht ganz so gut vertragen. Wie gut, dass wir eine Creme gegen Verbrennungen dabei haben...

In diesem Post moechten wir gerne noch ueber einen Tag schreiben, der den Namen: "Was fuer ein geiler Tag!" traegt. Also, es gab diesen unglaublich tollen Tag, an dem sich das Schicksal dafuer entschieden hatte, uns gluecklich zu machen. Erst hat es uns fast den ganzen Tag Strom geschenkt und dann auch noch tolle Menschen, die uns geholfen haben, Fotos ins Internet zu laden und den Computer milde zu stimmen, und ihm das Herunterladen von Skype zu ermoeglichen.
An diesem Tag war es uns dann das erste Mal moeglich unsere Familien ueber Skype zu sehen und/ oder zu hoeren. Vielen lieben Dank an all die Goetter da draussen!! Hat das Punktesammeln doch noch was gebracht...


Mit diesem schoenen Tag wollen wir uns auch schon wieder verabschieden,
aber der naechste Post kommt ganz bestimmt schon ganz bald :)



Liebe Gruesse von den zwei Erleuchteten...