Donnerstag, 10. Dezember 2009

Namaskara makkalu mate attitigalu!

"Guten Abend liebe Kinder und Gaeste!"

So fing unsere kleine, aber feine Rede waehrend eines Kinder- Festivals letztes Wochenende in unserem Hostel an.
Am 28. und 29. hat unsere Organisation ein Wochenende nur fuer die Kinder organisiert, an dem sie spielen, malen, Wettkaempfe antreten, singen und tanzen konnten. Es kamen Kinder aus Organisationen in Bangalor und Umgebung, aus PRACHODANA in Hassan und natuerlich all die Kinder aus den restlichen 3 Hostels VIKASANA's, Badravathi, Bhoothanahalli und Tarikere nach Chattanahalli. Wir haben uns sehr gefreut die Kinder wieder zu sehen, die ihre Ferien im Oktober hier verbracht hatten und mit denen wir schon Einiges erlebt hatten.
Nicht nur die Lehrerinnen, auch wir hatten mit den Jungs einen Tanz einstudiert. Zu einem Song, der uns sehr angesprochen hat und ausgesprochen gut zu unseren huebschen kleinen Jungs gepasst hat: "everybody" von den Backstreet Boys!! Schon waehrend den Proben in der Woche vor dem Festival waren wir erstaunt wie gut es auch die ganz Kleinen, im Alter von sechs bis neun Jahren( das ist hier vielleicht wie in Deutschland von 5 bis 7) hinbekamen, die Schritte nachzuahmen und zu koordinieren. Der Tanz wurde ein voller Erfolg wir sind wirklich sehr stolz auf die Kinder und auch ein bisschen auf uns ;)

Zurueck zu dem wunderschoenen Titel dieses Posts: An besagtem Festival hatten wir die Ehre, eine Rede darueber zu halten, weshalb wir hier sind und was wir hier so machen. Denn es waren am Sonntagabend alle Direktoren der eingeladenen Organisationen, ein Polizeiinspektor und der Polizeipraesident unseres Districts anwesend und haben jeweils ein paar Worte gesprochen. Da ihr euch vielleicht erinnern koennt, was es am Anfang fuer ein Problem mit der Polizei bezueglich unserer Registrierung gab, wollte unser Direktor sich mit ihr etwas besser stellen und hat sie eingeladen. Waehrend wir dann nichtsahnend zusammen mit den Kindern auf dem Hof sassen und den Reden (auf Kannada natuerlich, der eine oder andere war so nett, ein paar Zeilen fuer uns zu uebersetzen) gelauscht haben, kam unser Direktor auf die glorreiche Idee, dass wir doch erinfach mal erklaeren koennten was wir bis jetzt so gelernt und gemacht haben in Indien. Es war zwar eine spontane Sache (wann ist es das hier nicht?) aber im Endeffekt haben wir sie recht gut gemeistert, wie wir finden.

Waehrend wir am Samstag eher Zuschauer waren, da sich die Staff- Mitglieder das ganze Programm ausgedacht hatten und das alles recht gut ohne Hilfe ueber die Buehne gebracht haben, durften wir am Sonntag den Lehrerinnen dabei helfen die Kinder fuer ihre Taenze fertig zu machen, die sie am Nachmittag und Abend auffuehren wollten.
Es war sehr entspannend fuer uns mal nur zuzuschauen, zu sehen wie toll die drei Mitarbeiter VIKASANA's mit den Kindern umgehen, wie viel Spass sie selbst auch bei der Sahcen haben, aber gleichzeitig ist es uns wieder mal schwergefallen ruhig sitzen zu bleiben, ueberhaupt nichts zu helfen. Wir haben un
s rein um die Kinder gekuemmert, mit ihnen gespielt und gespasst und zwischendurch Essen ausgeteilt wie am Fliessband( wahrscheinlich sind unsere Arme um einige Milimeter gewachsen durchs ganze Topf tragen und Sambar austeilen...). Nicht nur die Lehrerinnen, auch wir hatten mit den Jungs einen Tanz einstudiert.


Am Tag darauf waren wir richtig froh wieder mehr gebracuth zu werden, uns ist einmal mehr klar geworden, wie eingespielt wir schon mit den Lehrern, Kinder und Koechinnen sind und wir haben es genossen, die Uniformen fuer die Kinder herauszusuchen, sie ihnen festzustecken, ihre Haare zu machen, sie zu schminken und fuer die Taenze zurechtzumachen. Wahrend dieses Sonntags sind dann ganz ueberraschend( obwohl wir so etwas geahnt hatten), na, wer wohl? Klar, Djamila und Milena gekommen! Die Kinder aus PRACHODANA waren ja mit ihrer Lehrerin schon am Tag zuvor angekommen und da die Beiden nicht dabei waren, hatten wir die Hoffnung sie an diesem Wochenende zu sehen fast aufgegeben. Es war ein grosses Wiedersehen, obwohl wir uns ja kaum zwei Wochen vorher getroffen hatten.

Das "Cultural Event for Bridge School Children 2009" war ein tolles Erlebnis und unser Verhaeltnis zu unseren Kindern ist dadurch noch besser geworden. Wir haben dieses Wochenende total genossen, gerade auch den Tag mit Milena und Djamila. Wir sind schon ein Dreamteam, wir gleichen uns unglaublich gut aus, wie wir mehr als einmal feststellen mussten.
Der Abschied fiel schwer, auch von den Kindern aus Badhravathi und Bhoothanahalli, die wir ja sonst nicht sehen. Doch da wir wussten, wir sehen uns alle bald wieder, war es halb so schlimm. Die Hassan- Maedels am 17., dem Mitderm- Workshop des Bridge Builder Programms in Mangalore und die Bhoothanahalli Kinder zwei Tage spaeter, am 1. Dezember.
An diesem Tag sind wir naemlich das Hostel besuchen gegangen, um zu sehen wie die restlichen Kinder unserer Organisation untergebracht sind und leben.


So sind wir also mit zwei grossen Rucksaecken (da uns empfohlen wurde Bettzeug mitzunehmen, was wirklich eine gute Idee war!) aufgebrochen auf unsere dreitaegige Reise ins ferne Bhoothanahalli. Drei Stunden sind wir Bus gefahren, eingeengt zwischen ruecksichtslosen und draengelnden, aber auch hilfsbereiten Indern, ohne eigentlichen Platz fuer die Rucksaecke. Der Bus hielt schon ein paar Doerfer vor unserem Zielort. Von dort aus legten wir den Rest des Weges auf der Ladeflaeche eines kleinen Autos( Auto heisst hier in Indien entweder Autorickshaw oder eben ein 3- raedriges Etwas mit Ladeflaeche hinten dran...) zurueck. Wir fuhren durch wunderschoene Felder und Palmenalleen, an einem grossen glitzernden See entlang, ueberholten die Ochsenkarren und die am Strassenrand in eben diesem See waschenden Frauen, als es ploetzlich "PENG!" machte und das Auto an die Seite fuhr um den Reifen zu wechseln... Zu erst hielten die restlichen Fahrgaeste und auch der Fahrer selbst fuer am Besten, dass wir sitzenbleiben, es geht doch auch so, aber im Endeffekt hat man eingesehen, dass es fuer alle das Beste ist, wenn wir auch aussteigen und sie das Auto dann nochmal anheben. Der neue Reifen war, zu unserer Ueberraschung, schnell wieder dran und es ging weiter als waere nichts passiert. War ja auch nichts grossartiges... Da war unser platter Reifen auf einer Busfahrt oder das ueberfahrene Schaf auf einer anderen Busfahrt doch spektakulaerer.



Das Auto fuhr am ersten Dorf vorbei, am zweiten, das dritte war schon zu sehen, als uns ein kleines weisses Haus auf der Spitze eines der zahlreichen Huegel auffiel. Kaum hatten wir es entdeckt und uns gewundert wer denn dort ein Haus hat bauen lassen und vielleicht sogar dort wohnt, hielt das Auto an und wir stiegen aus. Richtig, es war das Hostel! Dies wurde uns umso bewusster, als wir die Kinder oben winken und rufen sahen. Sie hatten uns schon erwartet.


In den drei Tagen, die wir in dieser Bridge School verbracht haben, mussten wir unsere Lebensstandards etwas herunterschrauben. Sie ist ziemlich 'basic': Keine Elektrizitaet, kein fliessend Wasser, kein richtiges Bad, nur ein Schlafsaal, eine Mini- kleine Kueche und fuer 18 Jungs und 2 Maedchen nur eine Lehrerin.
Das mit der Elektrizitaet ist gar nicht so schlimm, denn es gibt Solarenergie, mit der der Gasherd, ein Fernseher( sehr klein, schwarz- weiss- Bild und nur einen Sender empfangend, aber hey! Irgendwie etwas befremdlich an so einem Ort einen Fernseher zu haben...) und Solarlampen, in deren schwachen Licht die Kinder abends ihre Hausaufgaben machen,
betrieben werden.
Da ist die Sache mit dem Wasser schon etwas muehseliger: Die Jungs laufen jeden Morgen und Nachmittag mehrere Male hinunter ins Tal, wo eine Pumpe steht, aus der sie das Wasser hochpumpen, um es dann in Eimern, die sie auf dem Kopf oder der Schulter platzieren, den steinigen, steilen Weg zum Hostel hochtragen. Oben wird es dann zum Trinken, Kochen und Spuelen benutzt. Die Dusche wird direkt an Ort und Stelle genommen. Jeden morgen waschen sich zuerst die zwei Maedchen unten an der Pumpe, um dann die ungeduldig wartenden Jungs endlich dranzulassen! Wenn es noetig erscheint wird danach auch noch die Waesche gewaschen.

Nun zu den Schlafmoeglichkeiten. Die Jungen schlafen in einem grossen Raum, in dem auch der Fernseher steht und in dem die Kinder nachmittags lernen und spielen koennen, was sie aber eher und lieber im Freien, in der Natur, die sie umgibt, tun. Die Maedchen und die Lehrerin schlafen jedoch im gleichen Raum, in dem die Kinder tagsueber essen. Ausser diesen zwei etwas groesseren Raeumen und der Kueche, gibt es noch das 'office' -Zimmer, mit einem zur Ablage umfunktionierten Bett, einem
Schreibtisch, zwei schiefen Schraenken und einer schiefen Trennwand, hinter der sich das Hab und Gut der Lehrerin, Parvathamma, befindet. Sie ist seit acht Jahren Lehrerin, Koechin und Elternersatz gleichzeitig und ganz allein mit den Kindern. Dafuer bewundern wir sie schon sehr. Auf unsere Frage, ob sie sich nicht sehr alleine fuehlt, wenn die Kinder in der Schule sind, hat sie mit "Nein" geantwortet, was usn schon gewundert hat, da wir die Inder eher als Gesellschaftsliebende Menschen kennengelernt haben. Das beste Beispiel ist hier unsere Mentorin, die sich langweilt wenn sie alleine ist und nicht mit irgendwem reden kann.
Natuerlich bleibt Parvathamma nicht jeden Tag alleiner dort oben, es kommt oft jemand vorbei, aus den nahegelegenen Doerfern oder der Organisation, um zu sehen ob alles in Ordnung ist und sie selbst geht auch mal hinunter ins Dorf, zum Einkaufen oder nach der SHG zu sehen.

Waehrend unseres Besuches in Bhoothanahalli, haben wir endlich so eine SHG, self help group sehen duerfen. Abends um halb neun, im Mondenschein sind wir durch die Natur gelaufen, alleine mit Parvathamma, Shruthi, Onkar, einem der Jungen( zum Schutz!;)) und dem Wachhund des Hostels, Ramu.
Wir kamen uns ein bisschen vor wie in einer Hotelanlage, als wir diesen gewundenen Weg entlang liefen, der von riesigen Kakteen und Palmen umsaeumt war, links neben uns ein kleiner Bach, weiter hinten die riesigen Kokosnusspalmenwaelder und der grosse weisse Mond mit den Millionen von Sternen ueber uns. Diese romantische Stimmung verflog ganz schnell, als wir im Dorf ankamen und Ramu der Meinung war, sich mit den dort lebenden Streunern anlegen zu muessen. Shruthi und wir waren ziemlich steif vor Angst und haben es schliesslich doch noch geschafft uns an den Hunden vorbei weiterzuschleichen. Im Haus, in dem das SHG- meeting stattfinden sollte, trafen wir auf eine Gruppe aelterer Frauen und ein paar Maenner. Dies war die SHG.
Eine SHG, Selbst-Hilfe-Gruppe, gibt es fast in jedem Dorf Indiens. Dies sind Gruppen, zu denen sich einige Frauen zusammenschliessen um Kredite von der Bank zu bekommen, die sie dann in Land, Vieh oder andere Gueter investieren, die ihnen rentabel erscheinen. Jeden Woche zahlt jedes Mitglied eine bestimmte Summe in die Kasse ein, in diesem Fall 10,- Rupien( ca. 0,15 Euro), und jede Woche bringt ein anderes Mitglied das Geld auf die Bank. Wenn eines der Mitglieder Geld braucht, kann es die benoetigte Summe, mit voriger Absprache, abheben. Dieses ganze verfahren wird sorgfaeltig in mehreren Buechern festgehalten. Natuerlich uebernimmt eine der Frauen, die lesen uns schreiben koennen, die Buchfuehrung. In jeder SHG gibt es eine Praesidentin und eine Sekretaerin.
Nachdem wir all dies erfragt hatten, erbot sich uns die Moeglichkeit, den ganz normalen Ablauf so eines Meetings mitzubekommen, da Parvathamma noch bei der Buchfuehrung geholfen und kontrolliert habt. So haben wir eine hitzige Diskussion mitbekommen, wie die Frauen das Geld einsammeln und danach doppelt und dreifach nachzaehlen ehe sie es notieren. Der Abend in diesem Haus war sehr interessant, aber auch lang. Um elf Uhr sind wir zurueck ins Hostel gelaufen.

Am Tag darauf haben wir die Schule in Bhoothanahalli besucht. Wir wurden von den Lehrern und dem Schuldirektor sehr offen und fre
undlich empfangen. Nach ein paar Fragen und dem Mittagessen, zu dem wir von den Lehrern eingeladen wurden, durften wir eine Englischstunde miterleben. Der Lehrer hatte einige teaching materials vorbereitet und sich sehr bemueht, auch uns noch mal alles zu erklaeren was er gerade macht und doch waren wir sehr ueberrascht was eine Englischstunde fuer eine sechste Klasse beinhaltet und wie dieser Inhalt an die Kinder weitergegeben wird. Es wurden 5 verschiedene Themen oberflaechlich angeschnitten und wir haben uns gefragt ob dies eine regulaere Stunde war oder der Lehrer uns so viel wie moeglich aus dem Unterricht zeigen wollte.
Wir haben diese Schule mit dem guten Gefuehl verlassen, dass die Kinder hier etwas lernen und es einen geregelten Ablauf gibt.

Wir hoffen ihr freut euch ueber die beiden Posts, die jetzt so kurz hintereinander kamen. Wir koennten noch soo viel mehr schreiben, aber wir moechten die naechsten Tage auch noch etwas Anderes machen ;)

Viele Gruesse aus Chattanahalli, wo sich der 'Winter' abends immer bemerklicher macht,

Annika&Esra

Montag, 23. November 2009

..und schon ist Nikolaus vorbei!!! Ups...

Ja ja, so ist das wenn man einfach keine Zeit findet...(achja, frohen Nikolaus nachtraeglich an alle) Dann schreibt man so lange keinen Blog und wenn man dann mal Zeit hat, ist man geschockt, was in 37 Tagen alles passieren kann, verzweifelt fragt man sich wie man das alles kuerzen soll, um einen wuerzigen Blog fuer euch zu verfassen und die einfachste Methode ist ohne gross nachzudenken, anfangen...

...29.10.09 2.00 Uhr morgens. Sie ist endlich fertig. Schlafen !!!! Fuer Malathi und Nathan schlaegt man sich doch auch gerne mal die Nacht um die Ohren oder eben dann, wenn der Strom tagsueber wieder mal nicht so will. Wir waren diesen Tag ueber etwas zermatscht, haben uns aber sehr darueber gefreut, dass uns Malathi und Nathan besuchen gekommen sind, denn sie haben in unsere Muedigkeit hinein so viel Schwung und Leben gebracht. Die Stunden mit den Beiden waren voller Witze und die Stimmung so locker, dass wir sehr traurig waren, sie am naechsten Tag schon wieder verabschieden zu muessen und wir kaum Zeit hatten einfach nur so mit den Beiden zu quatschen. Die Preasentation, die uns die halbe Nacht gekostet hatte, ist super gelaufen. Wir haben Shruthi einfach spontan miteinbezogen und waren sehr stolz auf sie, dass sie sich an diesem Tag so gezeigt hat, wie wir sie kennen gelernt haben. Spontan, gut in Englisch, im frei Reden und Erklaeren. Gerade unser Direktor schien von ihrer Presentation dessen, was wir die letzten zwei Monate gemacht haben, sehr begeistert. Vor lauter Muedigkeit, den Anstrengungen in den Ferien und der ueberraschenden Aufforderung eine Paesentation innerhalb von 3 Tagen, ohne Strom! vorzubereiten, waren wir ziemlich am Ende mit den Nerven, sodass wir an diesem Tag einen Breakdown hatten. Wir haetten den tag mit den Beiden gerne mehr ausgekostet aber wir waren einfach zu angespannt. Wir sind ihnen aber so dankbar, dass sie da waren und uns mit ihrer herzlichen und lockeren Art so aufgemuntert haben.


Dank Nathan haben wir zwei Tage spaeter unsere Fahrraeder bekommen. Ihr koennt euch nicht vorstellen wie toll das war: Fahrreader, Unabhaengigkeit, einfach mal alleine die Gegend erkunden, einfach cool so ein Fahrrad!

Da einige unserer Kinder nicht aus den Ferien zureuckgekommen sind, war es Shruthis Anliegen nach diesen Kindern zu sehen und zu fragen, weshalb sie zu Hause geblieben sind. Eines dieser Kinder wohnt in Rajanahalli, einem kleinen Dorf, nicht all zu weit von uns entfernt. Die passende Gelegenheit, unsere Fahrraeder gleich mal auszuprobieren! Indische Fahrraeder sind einfach anders, war unser Fazit und indische Wege eben auch. Es kam die Frage auf, wieso man sich in Deutschland ueberhaupt Mountainbikes kauft, es geht doch auch so?! Ein huebsches Damenrad mit suuuper funktionierenden Bremsen, voll aufgepumpten Reifen und lockeren und quietschenden Pedalen. Einfach unglaublich, dass Esra auf dem Hinweg schon ein Kind darauf transpotiert hat, das uns das Dorf zeigen sollte, und dass auf dem Rueckweg sowohl Shruthi und Annika auch ein Kind auf dem Gepaecktraeger sitzen hatten( gerade weil Annika noch niemanden auf dem Fahrrad transpotiert hatte und das Ganze fuer sie eine herausfordernde Erfahrung war.) Am Ende waren wir stolz auf unseren sportlichen Trip unter der indischen Sonne( die wirklich, wirklich, wirklich heiss und ermuedend ist!) und dass wir mit Kind und Rad wieder heil angekommen sind. Unsere gute Shruthi war einfach nur total erledigt von der Anstrengung. Sie ist es einfach nicht gewoehnt, Fahrrad zu fahren oder ueberhaupt Sport jeglicher Art zu treiben...

Wir haben unsere Fahrraeder natuerlich weiterhin genutzt, um z. B. nach Chattanahalli zu fahren und uns dort neue Hosen naehen zu lassen. Um unsere vermeintlich fertigen Hosen abzuholen, sind wir eines Tages sogar alleine ins Dorf gefahren. Das erste Mal unterwegs ohne Shruthi! Es war einfach ein unheimlich befreiendes Gefuehl, mit den Raedern durch das Tor hinaus zu fahren und uns so selbststaendig zu fuehlen, fast wie zu Hause! Der Tag war so schoen und die Strecke bis Chattanahalli so kurz, dass wir es einfach nicht lassen konnten, an einem Feldweg rechts abzubiegen. Es war eine wunderschoene Strecke, die Baeume neigten ihre Blaetter dem Weg entgegen, hinten am Horizont gruenten die Berge und um uns herum erstreckten sich gelb glaenzende Felder. Als wir so unter den Baumen durchfuhren, kam ein wenig das Gefuehl auf, in Deutschland eine Allee entlang zu fahren.

Erst ein paar Tage spaeter haben wir Shruthi und Bangari davon erzaehlt. Wir wollten dieses tolle Erlebnis fuer uns behalten und hatten etwas Bedenken, dass wir jetzt nicht mehr so schnell wieder alleine raus duerfen, weil sie sich alle eben doch sehr um unsere Sicherheit bemuehen.

Bemueht hat sich auch unser Direktor, als wir mit ihm gemeinsam in Bangalore fuer die Kinder Materialien zum Malen und Basteln eingekauft haben.

Er hat sich darum gekuemmert, dass wir alles, was wir gemeinsam mit den Lehrerinnen auf eine Liste geschrieben hatten, auch bekommen. Dass wir eher durch die kleinen Geschaeftchen, die sich an einer kleinen, aber sehr befahrenen und bevoelkerten Gasse aneinandreihten, gerauscht sind, als dass wir uns in Ruhe angucken konnten was es hier so alles Nuetzliches geben koennte, fiel fuer uns zu diesem Zeitpunkt unter typisch indisch. Auch das Shoppen mit Shruthi sieht nicht anders aus... Wir haben den halben Tag gewartet, waren aber dennoch sehr begeistert von der Stadt, den Gebaeuden, dem Verkehr und den Menschen. Wir waren gerade deshalb auch sehr dankbar fuer diesen Ausflug, da wir an diesem Tag das erste Mal einen Supermarkt in Indien betreten und die geilsten Sachen gekauft, die wir uns hier nur vorstellen konnten; Kaese, Cornflakes, Kinderjoy, Bitterschokolade und NUDELN!!! Auf unserem Weg aus der Stadt haben wir dann sogar eine Metro entdeckt! Wir waren hin und weg und fuer uns stand und steht immer noch fest: Wir wollen noch mal hier her!


...Sie kamen in Turnschuhen und kurzen Hosen. Am 08.11.09 haben wir dann Besuch von Mitgliedern der Organisation BEFC bekommen, der zufaellig aus Bangalore war. Sie hatten auch eine Art Volunteer dabei, Naja. Naja ist in Bangalore aufgewachsen und wir waren ueberrascht wie wenig sie vom Leben hier auf dem Land wusste und wie erschreckt sie von einigen Zustaenden in den Schulen und dem Leben der Kinder hier war. Als wir an einem der drei Tage, die sie hier verbracht haben, von unseren Geasten eingeladen wurden, sie bei den Besuchen der 4 Schulen, die von der Organisation mit Schulmaterialien und Uniformen unterstuetzt werden, zu begleiten, haben wir Naja Dinge erzaehlen koennen die ihr bis dahin nicht bewusst waren. Wir fanden es toll, dass sie diese andere Welt kennen lernen wollte und es hat uns gezeigt wie gross die Unterschiede in diesem Land sind. Indien ist einfach riiiesig und neben den bevoelkerten und fortgeschrittenen Grossstaedten wie z. B. Bangalore, lebt man auf dem Land wie im Mittelalter. Die Einen leben in selbst zusammengewerkelten Holzhuetten ohne licht, die Anderen in schicken Einfamilienhauesern mit einem eigenen Auto. Und zwischen diesen beiden Welten liegen, fuer indische Verhaeltnisse, nur wenige Kilometer.

Gajanana und sein Bruder Kumar, der mit seiner Frau auch einer unserer Gaeste war und uns netterweise zu sich nach Bangalore eingeladen hat, BEFC gegruendet hat, kennen diesen Unterschied gut. Ihr Vater kommt aus Birur, einem kleinen Dorf hier in der Naehe, und Gajanana selbst ist nach Amerika ausgewandert und arbeitet dort als Ingenieur bei der Nasa. Der Austasuch der unterschiedlichen Kulturen in diesen zwei Tagen schien fuer alle Beteiligten toll zu sein.

Fuer die Kinder hat Naja mit uns allen einen Spieleabend organisiert und wir konnten an diesem Abend solch gluckliche Gesichter sehen. Dieser Besuch hat fuer die Kinder mit einem tollen Lagerfeuer, Singen und Tanzen und fuer uns mit neu gewonnen Freunden geendet.




Freunde sind etwas Unersetzbares, sie stehen dir bei sie lachen und weinen mit dir und sie erinnern dich an Dinge, die du schon fast vergessen haettest. Freunde sind wie Djamila und Milena. Sehr spontan und voellig unkompliziert haben wir vier es geschafft 3 Tage miteinader zu verbringen. Als Frau Braun nach Hassan gekommen ist, sind wir auch dort hingereist und haben ihr berichtet wie es uns zurzeit in unserer Organisation geht und was wir die letzten Monate getan und erlebt haben. Es war irgendwie total ueberraschend, sie vor uns stehen zu haben und einfach deutsch mit ihr zu reden. Wir mussten uns erst einmal umstellen, aber dann haben wir es richtig genossen einfach zu reden und gleich verstanden zu werden. Wir sind ihr sehr dankbar, dass sie da war, uns zugehoert hat und auch ein Feedback an unsere Organisation gegeben hat.

Auf dem Rueckweg von Hassan, haben wir Milena und Djamila einfach mit zu uns nach Chattanahalli genommen. Es war so schoen, ihnen auch mal zeigen zu koennen wie wir leben (sie hatten uns ihre Wohnung ja schon gezeigt gehabt, als wir sie Ende September fuer Milenas Geburtstag besucht hatten) und sie waren total begeistert von unserm westlichen WC.

Wir haben die Tage mit Milena und Djamila sehr genossen, fuer uns waren es drei Tage Urlaub; ausschlafen, auf dem Zimmer sitzen, reden, abends einfach mal einen Film sehen. Was aber nicht heisst, dass wir nichts mit den Kindern gemacht haben. Wie oben erwaehnt, hatten wir mit den Raedern eine tolle Strecke durch Felder und Wiesen entdeckt. Dort haben wir dann mit allen Kindern einen Spaziergang hingemacht und hatten viel Spass beim gemeinsamen Herumtollen und -albern im Gruenen.

Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, haben wir am naechsten Tag einen Ausflug anch Kalathi Giri gemacht. Dieser Ausflug war schlicht und einfach der Hammer - man kann's nicht anders ausdruecken- und wir sind alle an unsere Grenzen gekommen. Es war so herrlich und so aufregend, dass wir es wohl nie vergessen werden. Im stroemenden Regen kraxeln wir barfuss einen Berg hinauf und der Weg will einfach nicht enden und ist eigentlich ueberhaupt kein Weg sondern geht querfeldein, rutschige Steilhaenge im dichten Dschungel hinauf. Rechts von einem die Kaffeplantagen, voller roter Kaffebohnen und links von einem das Wasser, das von oben ueber riesige Steine und Faelle bis hinunter ins Tal fliesst. Am Schluss dieser Reise haben wir es alle riskiert, uns eine dicke Erkaeltung einzufangen und sind mit Klamotten im Wasserfall baden gegangen.
Voellig durchgefroren kommen wir zu Hause an und freuen uns darueber, das Bangari und aunti so lieb waren, uns Wasser zum Duschen heiss zu machen. Am naechsten Tag waren wir alle ziemlich erledigt und wir haben Djamila und Milena "etwas" krank nach PRACHODANA zurueckgeschickt.

(Wenn ihr noch mehr ueber diesen Besuch erfahren wollt schaut doch einfach mal bei Djamilaas und Milenas Blogg rein: http://www.kks-prachodana-09.blogspot.com)

Warum haben wir am Anfang diese Zeilen ueber Freunde geschrieben? Ganz einfach, Djamila und Milena waren in der schwersten Stunde, die wir bis jetzt hier hatten, fuer uns da und dafuer sind wir ihnen sehr dankbar. Sie haben uns den Anstoss gegeben, darueber nachzudenken warum wir uns auf den Weg nach Indien gemacht haben und was wir von unserem Aufenthalt hier erwartet haben. Sie haben uns bestaerkt, uns mehr Zeit fuer uns zu nehmen und unser schlechtes Gewisssen, wenn wir nicht mit den Kindern zusammen sind, ihnen etwas anbieten oder etwas anderes Effektives leisten, einzustellen. Sie haben uns den weisen Rat gegeben, mit dem zufrieden zu sein, was wir schaffen und daran erinnert dass weniger oft mehr ist.

Der Wunsch von uns Zweien ist es, bei den Kindern etwas zu hinterlassen und fuer sie da zu sein und ihnen die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie von einer anderen Seite nicht bekommen. Wir gehen den Lehrerinnen zu Hand, wann wir nur koennen und bringen uns ein wo immer es geht. Wir sind hier zu Hause, mit ganzem Herzen und es schmerzt uns jetzt schon wenn wir an Maerz denken, an dem wir die Menschen und Kinder, die wir so liebgewonnen haben, verlassen muessen. Trotz dessen muessen wir lernen daran zu denken, dass wir auch in uns ein Heim haben, das gehegt und gepflegt werden moechte.

Mit diesem neuen Plan auch an uns zu denken und dennoch etwas Gutes weiter zu geben, sind wir in die naechsten Tage gestartet. Vielen lieben Dank, euch Beiden!!!!!


Wir wuenschen euch allen zu Hause auch diesen Moment, an dem ihr euch so richtig befreit von all euren Sorgen fuehlt.



Esra&Annika

Montag, 2. November 2009

A long, long time ago...

...there were two girls who sat in front of a computer and wrote a Blog for their friends.

Jetzt haben wir endlich mal wieder Zeit gefunden, bzw. uns die Zeit genommen, euch auf den neuesten Stand zu bringen. Angefangen damit, wie die Ferien im Oktober noch verlaufen sind und wie sie ihr Ende nahmen.

Am 3. Oktober hatten wir zum ersten Mal das einmalige Erlebnis, die Wohnverhaeltnisse sechs Kinder zu sehen. Auf dem Weg zum Dorf waren die Strassen noch sehr schlammig und voller Pfuetzen, denn die Regenzeit hat ueberall ihre Spuren hinterlassen. So war auch der See neben der Strasse zum Dorf ueber getreten und wir sind durch seichtes Wasser gelaufen, was ein sehr witziges Erlebnis war und uns allen (den Kindern und unserer Mentorin auch) sehr viel Spass gemacht hat.
Die Ueberraschung, wie gastfreundlich wir empfangen wurden, obwohl wir uns noch nicht einmal angekuendigt hatten, war sehr gross. Schon im ersten Haus haben uns die Eltern ihre Lebenssituation und ihrer Familiengeschichten sehr offen und ehrlich geschildert und anhand dessen deutlich gemacht, weshalb sie sich dazu entschieden haben ihre Kinder in ein Hostel zu geben.
Der Eindruck den uns die Familien und das Dorf vermittelt haben, entsprach sehr den Vorstellungen, die wir von den Lebenssituationen der hier lebenden Kinder hatten. Kleine Haeuser und Huetten, dreckige Strassen und z.B. der Anblick eines kleinen Maedchens, welches mitten auf der Strasse eine Wunde von ihrer Mutter, mit Alkohol und einem dreckigen Lappen gesaeubert bekam, waehrend es viele und laute Traenen weinte. Auch fuer unsere Mentorin war die Situation im Dorf nicht leicht zu verkraften, dieses Gesicht Indiens hatte sie selbst noch nicht so oft und so intensiv wie an diesem Tag erlebt. Auf dem Heimweg herrschte schon eine etwas bedreuckte Stimmung, mit dem Wissen, aus diesem Dorf zu gehen und so leicht nichts an der Situtation der dort lebenden Menschen aendern zu koennen.

Wenige Tage nach unserem Ausflug ins Dorf, haben wir im Chattanahalli Hostel einen Putztag eingelegt. Wir haben gemeinsam mit ein paar Kindern und der Lehrein die Buecherei aufgeraeumt, andere Kleingruppen haben den Spielplatz, den Hof und die Zimmer gesaubert. Das Ausraeumen, Putzen und wieder Einraeumen war anstrengend, lustig und man hatte einfach ein gutes Gefuehl die Library im neuen Glanz jetzt mit den Kindern effektiv nutzen zu koennen.

Langsam gingen die Ferien zu Ende und den Abschluss machte das Festival Divali. Nach und nach kamen die Eltern in unser Hostel, um ihre Kinder nach Hause zu holen. Leider waren nicht alle Eltern in der Lage ihre Kinder abzuholen, und so blieben 7 Kinder im Hostel, was natuerlich auch hiess das die Lehrerinnen und Koechinnen ebenfalls abwechselnd im Hostel bleiben mussten. Waehrenddessen hatten wir die Gelegenheit Diwali sogar zwei Mal feiern zu duerfen. Den ersten Abend haben wir bei der Familie eines Mitarbeiters, Chandrappa, und seiner Familie verbracht. Hier durften wir das erste Mal in unserem Leben einen Saree tragen. Chandrappas Frau hat uns ganz spontan das unabschlagbare Angebot gemacht, doch mal einen von ihren Sarees anzuprobieren. Und da wir sehr neugierig waren, wie es ist einen Saree zu tragen, haben wir dieses Angebot, wenn auch zoegernd, angenommen. Wir mussten sehr schnell feststellen, dass die ganze Sache schon etwas unkomfortabel ist, besonders wenn der Saree eigentlich fuer eine Inderin genaeht worden ist. Auch beim Laufen hatten wir so unsere Probleme, da man schnell mal auf den schoenen Stoff tritt.

Am nachsten Tag haben wir unsere Mentorin zu Hause besucht und sogar in ihrem Dorf uebernachtet. Zum zweiten Mal wurden uns Sarees geliehen, die uns sorgar etwas besser gepasst haben als die am vorherigen Tag.
An diesen beiden Feiertagen haben wir unheimlich gut gespeist. Bei Shruthi, also unserer Mentorin, haben wir sogar etwas beim Kochen geholfen und gute Ideen mitgenommen, was wir ab jetzt gerne im Hostel essen wollen. Noch eine Kleinigkeit, die uns sehr gut gefallen hat, war das malen eines Rangolis hinter dem Haus .

Da Divali ein Fest des Lichtes ist, ( genauere Bedeutung bitte in Wikipedia nachschlagen- nach ungefaehr 100 Erklaerungen wofuer es denn jetzt ist, haben wir es leider immer noch nicht ganz verstanden und da wir euch nichts Falsches erzaehlen wollen...) wurden viele Raketen und Knaller gezuendet. Wir kamen auch in den Genuss festzustellen wie kurz die indischen Zuendschnuere sind und wie froh man sein kann das es so etwas harmloses wie Wunderkerzen gibt (obwohl Esra es geschafft hat sich sogar damit zu verbrennen). Sorglos und leichtfertig gehen die Inder mit dem Zuenden der "Patakis" um, so wird ein Kreisel der sich nicht dreht einfach mal mit dem nackten Fuss oder aber auch der Hand angestubst und die Kinder ohne jegliche Aengste beim Anzuenden der Knallschlangen( nein, nicht Knallfreosche, Knallschlangen.) alleine gelassen.
Eines des Kinder unseres Hostels wollte genauer wissen wie die Funken aus dem schoenen Vulkan kommen und sein Gesicht hat das leider nicht ganz so gut vertragen. Wie gut, dass wir eine Creme gegen Verbrennungen dabei haben...

In diesem Post moechten wir gerne noch ueber einen Tag schreiben, der den Namen: "Was fuer ein geiler Tag!" traegt. Also, es gab diesen unglaublich tollen Tag, an dem sich das Schicksal dafuer entschieden hatte, uns gluecklich zu machen. Erst hat es uns fast den ganzen Tag Strom geschenkt und dann auch noch tolle Menschen, die uns geholfen haben, Fotos ins Internet zu laden und den Computer milde zu stimmen, und ihm das Herunterladen von Skype zu ermoeglichen.
An diesem Tag war es uns dann das erste Mal moeglich unsere Familien ueber Skype zu sehen und/ oder zu hoeren. Vielen lieben Dank an all die Goetter da draussen!! Hat das Punktesammeln doch noch was gebracht...


Mit diesem schoenen Tag wollen wir uns auch schon wieder verabschieden,
aber der naechste Post kommt ganz bestimmt schon ganz bald :)



Liebe Gruesse von den zwei Erleuchteten...

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Liebe Freunde,

wie ihr wisst sind Internet und Strom in Chatnahalli ein seltenes Gut.
Deshalb habt ihr nun auch erstmal die einmalige Gelegenheit euch ein paar Fotos von uns anzusehen, die mit weniger Zeitaufwand so viel mehr sagen koennen als wir gerade in der Lage sind euch zu schreiben.

We hope you'll enjoy!!

http://annikagoindia.an.ohost.de

(bitte gebt die adresse genauso wie oben beschrieben ein!)


See you soon(???)
Noodle & Biscuit

Montag, 12. Oktober 2009


Die meisten von euch werden jetzt Herbstferien haben, unsere Kinder hier haben seit dem 1.Oktober Ferien. Ein paar Kinder besuchen in dieser Zeit ihre Eltern und andere sind hiergeblieben. Kinder aus den drei weiteren Bridge Schools VIKASANAs, Badravathi, Tarikere und Boothanahalli, verbringen ausserdem ihre Ferien bei uns. Insgesamt wohnen wir jetzt also mit 49 Kindern zusammen.Fuer die Ferien haben wir einen Action Plan erstellt, der es wirklich in sich hat! Wir geben jeden Tag Englisch Unterricht, Freitags bis Montags Computer Unterricht fuer 8 Gruppen, je sechs Kinder an zwei Computern. Wir malen, schneiden, kleben und spielen was das Zeug haelt. Zwischendrin lernen wir Kannada!!! Leider koennen wir trotzdem nicht viel...dafuer lernen unsere Lehrerinnen sehr schnell wie man mit dem Computer umgeht und unterrichten jetzt schon mit uns.

Ferien heisst ausser Lernen aber auch viel Spass und Freude! Gemeinsam mit den Chattanahalli Kindern haben wir einen Tagesausflug nach Mysore gemacht. Die Fahrt war heiss, klebrig, windig, laut und fuer einige Kinder nicht gut fuer den Magen. Regelmaessig beugten sich die Kinder aus dem Fenster...trotz allem hielt unser Fahrer nicht an. Natuerlich wurde der Bus nach dieser Fahrt gruendlich gereinigt. Wie viel Spass wir waehrend der Fahrt hatten wollten wir euch anhand eines Videos zeigen, das braucht nur leider zu lange zum laden deshalb jetzt ein paar Bilder von unserem Ausflug.






Auch der eigentliche Aufenthalt in Mysore war sehr ereignissreich, wir waren in zwei Tempeln, einer Sommerresidenz eines frueheren Sultans und einer sogenannten “waterworld”. Dies war ein riesiger Park direkt an einem grossen Damm gelegen, mit vielen Springbrunnen und Wasserbecken. Wir hatten alle sehr viel Spass und haben am Ende mit den Kindern auf der Wiese ausgeruht, herumgetollt und getanzt. Das beste Foto entstand mit dem Satz von Shruthi: „Give me a sleeping smile!!“ Was auch immer damit gemeint war J Leider ist das Foto nicht auf unser Kamera und deshalb koennen wir euch diese nicht zeigen aber wir haben natuerlich auch noch andere tolle Bilder gemacht. Seht selbst.....

Das Kamel (Onte) vor dem Palast des Sultans



Der riesige Wasserpark von oben



weitere Bilder folgen....

Samstag, 10. Oktober 2009

Bild hinzufügen

Alle fragen uns nach Fotos, warum denn immer noch keine im Netz sind. Ihr wisst doch mit dem internet ist das nicht so einfach hier. Aber heute hats geklappt und jetzt gibts fuer alle ein Video!!!

Die Regenzeit ist jetzt uebrigens vorbei so nehmen wir also Abschied:)

Donnerstag, 24. September 2009

some informations...

Frage 1: Warum haben wir so lange keinen Blog abgeschickt?

Frage 2: Warum haben wir drei Blogs hintereinander reingestellt ?

Frage 3: Und was hat Mr. Happy damit zu tun?


Die Antwort auf die erste Frage ist relativ einfach, wir hatten kein bzw. nie lange genug Internet zur verfuegung. Seit gestern haben wir laenger als 5 Minuten Internet und somit die Moeglichkeit unsere in Word vorgeschriebenen Blogs abzuschicken. Deshalb findet ihr jetzt auf unser Seite auch drei Blogs hintereinander.
Fuer dieses Wunder mit dem Internet ist unser Freund Mr Happy ( Santosh) verantwortlich. Er hat uns erklaert das man die vermeidlichen Fehlermeldungen einfach ignorieren soll und wie ihr seht funktioniert das prima.


So, nun noch unsere ausgefeilte Technik, falls das Internet wieder abstuerzt oder der Strom ausfaellt, mit dem zusaetzlichen Problem, dass sich der Text aus dem Word Dokument nicht in den Blog kopieren laesst:
1. Der Text wird stichpunktartig auf Papier notiert
2. Dann werden diese Ideen moeglichst zuegig in einem Word Dokument ausformuliert
3. Das Internet wird geoeffnet
4. Wir haben neben dem verkleinerten Internet Fenster auch das word Dokument geoeffent
5. Wir schreiben den Text aus dem Word Dokument ab
6. Wir speichern den Post auf dem Blog, gehen sicher, dass alle paar Saetze gespeichert wird
7. Wir schicken den Post ab
8. Wir warten...
9. Wir freuen uns riesig darueber, dass es geklappt hat und fallen uns in die Arme

Freut euch mit uns, jetzt habt ihr was zu lesen!!!

Sonntag, 20. 09. 2009

Wir duerffen bleiben!!
Sowohl in Indien als auch in unserem Zimmer! Nur leider bleibt auch der Schimmel erst einmal... Aber darum kuemmern wir uns ein anderes Mal.

Eine der Bedingungen, dass wir in Indien bleiben duerfen, war allerdings die, dass wir Blut abgenommen bekommen haben um uns... auf HIV testen zu lassen! Weder auf der Fahrt ins Krankenhaus, noch vor Ort war uns klar, was wir hier eigentlich sollten. Als wir dann gefragt wurden, ob wir wuessten warum man uns ins Krankenhaus gebracht hatte und uns dann diese Antwort gegeben wurde, haben wir das Ganze fuer einen Witz gehalten. Das Ergebnis unserer Tests ist... HIV negativ!!
Im Nachhinein nehmen wir das alles mit Humor, doch wie ihr euch vorstellen koennt, war uns in dem Moment nicht so spassig zumute.

Sowohl an diesem erinnerungswuerdigen Tag als auch am Tag darauf, haben wir bei Dr. Chandrashekar Bath sehr gut gegessen. Als wir den Reis ohne die zugehoerige Sosse assen, lachte sich die ganze Familie ueber uns kaputt und fragte, wie wir denn in Deutschland ohne das gute indische Essen auskaemen. Daraufhin mussten auch wir uns das Lachen verkneifen, da wir das gute deutsche Essen sehr vermissen. Wir traeumen von belegten Broetchen zwischendurch, von Gouda, Nutella, Milch, Joghurt...
Waehrend der Mahlzeiten waren unsere Essgewohnheiten immer Gespraechsthema Nummer eins, Ana (Reis) mit Chappatti ist wohl keine gute Kombination, dabei schmeckt es uns sehr gut! Zu allem haben wir Jentuppa (Honig) angeboten bekommen, da sie mitbekommen hatten, dass wir den morgens gerne auf unseren Toast schmieren. Es ist wirklich toll, wie sie versuchen etwas zu finden, was wir lieben! Dabei schmeckt es Esra eigentlich ganz gut, aber eben auch nicht alles. Wir glauben, dass Annika als Hungerhaken zurueckkommt und Esra als Walross.
Allerdings koennten wir sicherlich mehr essen, doch in Indien gibt es zwischen den drei Hauptmahlzeiten nichts zu essen. Und da diese so weit auseinanderliegen ( 8:30 - 14:00 - 21:00), haben wir oft Hunger...

Ausser der Registrierung, die die letzten Tage dominiert hat, haben wir ganz spontan mit den Kindern am Computer gearbeitet. Spontan deshalb, weil wir ins Internet wollten, es aber nicht funktionierte (wie immer eigentlich...). Daher gingen wir der Neugierde der Kinder nach und spielten mit ihnen Pinball und liessen sie sich bei Paint austoben. Dabei fiel auf, dass einige der aelteren Kinder sich schon ganz gut mit Paint auskannten. Wir haben uns sehr darueber gefreut, dass die Kinder sich gegenseitig halfen und schnell dazulernten.

Seit gestern machen wir Fruehsport. Alle hier verstehen es unter Yoga. Wir singen, dehnen uns, machen Bruecke, Kerze und Hampelmann... Shruthi hat sich spontan miteingebracht und uns Bewegungen gezeigt, die wir in unserer Ungedehntheit nur schwerlich nachmachen konnten. Wir hoffen, dass sie das jetzt immer mit uns zusammen macht.

Gerade ist Bangari wieder gekommen und wir haben uns sehr gefreut. Sie und Shruthi waren zu Hause um ein Examen zu schreiben. Wir haben nach fienf Tagen schon einen solchen Bezug zu ihr aufgebaut, dass wir sie diesen einen Tag schon vermisst haben. Shruthi ist leider noch nicht wieder da, sie hat Fieber und bleibt erst mal zu Hause. Wir hoffen, sie kommt bald wieder.


Bis bald, Tata
Esra & Annika

Mittwoch, 16.09.2009

Wir sind da in Vikasana!


Am Montag sind wir nach einer ruckeligen aber sehr schoenen Fahrt von ca. 12 Stunden in unserem Projekt in Chattanahalli angekommen. Wir wurden von zwei wunderschoenen Blumenstraeussen und einer grossen Kinderschar willkommen geheissen. Da wir sehr muede waren, haben wir uns nur kurz mit den Kindern beschaeftigt und haben dann unser recht komfortables Zimmer erkundet. Es tat unheimlich gut, endlich auspacken zu koennen, angekommen zu sein.

Jetzt, da fast eine Woche um ist, haben wir das Gefuehl, viel mehr erlebt zu haben, als in diese Tage passt. Mit Shruthi und Bangari, unserer Mentorin und der Lehrerin, haben wir viel Spass und die Namen der Kinder haben wir nun bis auf vielleicht fuenf auch schon gelernt. Wir haben unseren ersten drei- Stunden- Film mit ihnen gesehen, mit ihnen getanzt und gespielt.


Die erste Englisch- Stunde hat Esra gehalten. Es war sehr schoen zu sehen, wie motiviert die Kinder waren un des hat einfach Spass gemacht zu unterrichten. Trotz allem war es schwierig Ruhe in die Gruppe zu bekommen und ihnen klarzumachen, dass es fuer alle besser ist, sich zu melden. Mit dem Energizer "head, shoulders, knees and toes" haben wir die Stunde beendet und die Kinder waren sehr begeistert.

Jeden Abend ab acht Uhr erledigen die Kinder ihre Hausaufgaben. Wenn sie diese Huerde ueberwunden haben, schauen sie in der Regel einen Film, einmal sogar bis kurz vor Mitternacht. Shruthi meinte jedoch, dass sie das ab heute nicht mehr duerfen, das bald ihre Examen anfangen und sie gut ausgeruht sein sollten.


Am Mittwoch waren wir auf der Polizeistation zur Registrierung. Das war ein ganz schoenes Abenteuer, da sie fast unser Visa nicht angenommen haetten. Wir waren keine Studenten und nicht zum Lernen hier! Dies war jedenfalls die Meinung des Officers. Doch nach vier Stunden Warten, Jeep fahren und Essen kamen wir zurueck und ein hoehergestellter Beamter, der von der Organisation VIKASANA sehr begeistert war, gab uns dann die Erlaubnis zur Registrierung. Wir waren so froh und erleichtert!

Doch damit war die Sache noch nicht gegessen. Nach einer weiteren Stunde Warterei, in der der vorherige Beamte unsere Paesse genauestens untersuchte und wir uns sehr beherrschen mussten, fuhren wir die fuer die Registrierung erforderlichen Passfotos schiessen. Die Fotos und ein Fragebogen muessen noch abgegeben werden und jetzt fiebern wir, dass wir hier bleiben duerfen!

Diesen Abend haben sie uns etwas Angst eingejagt, als sie sagten, unser Zimmer waere nicht sicher. Es befindet sich naemlich im aeusseren Gebaeude. Und die Kinder, die zwei Koechinnen, Shruthi und Bangare schlafen in einem anderen Gebaeude, das zwar direkt an unseres anschliesst aber seperat von innen abgeschlossen werden kann. Jetzt moechte unser Direktor gerne, dass wir in das andere Gebaeude ziehen, in ein kleines Zimmer, in dem im Moment Unmengen von Spielsachen verstaut sind. Wir haben es uns im unserem Zimmer eigentlich schon gemuetlich gemacht und fuehlen uns sehr heimisch. Selbst wenn unsere Decke schimmelt und der Monsunregen langsam heruntertropft! Unser Direktor Mr. Cleatas bemueht sich sehr um unsere Sicherheit und wir schauen jetzt einfach mal, wie es weitergeht...


See You,

Annika & Esra

Donnerstag, 10. September 2009

Welcome to India and KKID

Namaste ihr Lieben!


Nach 28 Stunden sind wir mit viel Bauchkribbeln, ohne Schlaf und zwei spektakulaeren Piloten in Coimbatore gelandet. Die Helligkeit und die Schwuele des Tages haben uns fast erschlagen, doch zu unserem Glueck ging wenigstens ein herrlicher Wind.

Am Flughafen wurden wir dann von unserer Mentorin Ms. Malati abgeholt und hatten eine sehr aufregende Fahrt ins KKID, in dem wir uns alle zusammen noch bis Sonntag an die neuen Verhaeltnisse gewoehnen koennen. Auf besagter Fahrt hat man zum ersten Mal all die Bilder, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt, auch mal live gesehen. Unglaublich diese Fahrt; aus einer zweispurigen Strasse wurde locker eine vierspurige, wobei auch die eigentliche Fahrbahn mit der Gegenspur beliebig gewechselt wurde, um z. B. ein paar Roller und Rikschas zu ueberholen. Das liebste Spielzeug der Inder ist jedoch die Hupe! Man hupt einfach gerne und laut, es schadet ja nicht zu sagen: "Achtung, ich komme!".

So wie auf der Fahrbahn ging auch am Strassenrand ein reges Treiben. Ein kleines Geschaeft neben dem anderen, ueberall Menschen, von denen auch einige ihr Mittagsschlaefchen auf dem Boden hielten,Kuehe, Hunde und vieles mehr.

Hier im KKID begruesst uns jeder mit einem herzlichen Laecheln. Alle sind sehr zuvorkommend und freundlich. Zum Beispiel bekamen wir neben dem eigentlichen Essen immer frisches Obst auf unseren Tisch, und zum Fruehstueck Toast mit Butter und Marmelade. Malathi hat uns die gesamte Anlage gezeigt und uns am spaeten Abend den Mitarbeitern vorgestellt.

Gestern hatten wir unseren "spiritual day". Nicht weit von Coimbatore entfernt haben wir zwei grosse Tempel besucht. Der Moment im heiligen Wasser war eine voellig neue Erfahrung und sehr entspannend. Auch im letzten Tempel, den wir an diesem Tag besuchten, direkt in Coimbatore, durften wir die Huldigung der heiligen Goetter erleben. Ein sehr unterhaltsamer Nebeneffekt bei diesen Tempel- Besuchen war das Sammeln von Paybackpunkten (s. u.).


Heute waren wir unter anderem in einem kleinen Dorf, in dem wir mit Trommelrythmen und Taenzen begruesst wurden. Die Menschen im Dorf waren sehr neugierig und man kam sich vor wie VIP's, die auf Schritt und Tritt begleitet wurden. Eine Familie lud uns in ihr Haus ein, in dem wir Bananen und Kokosnussmilch bekamen. Wir waren von der lebensfrohen Art der Menschen, trotz der begrenzten Moeglichtkeiten im Bezug auf Wohnen, Hygiene und Nahrung sehr begeistert. Sehr begeistert waren die Bewohner auch von unseren Kameras und dem Schuetteln unserer Haende.

Wir freuen uns auf den Shopping Tag morgen! Wie werden unsere erste indische Kleidung bekommen!

Liebe Gruesse an alle!
Esra & Annika


Mit den Payback Punkten sind die roten und weissen Bindis gemeint, die man in den Tempeln nach der Huldigung der Goetter auf die Stirn bekommt. Da wir an diesem Tag sicherlich 10 davon hatten, fiel Annika dieser Vergleich ein. Wir hoffen, wir kriegen, wie im Supermarkt, von den Goettern was zurueckgezahlt!

Dienstag, 18. August 2009

Unser Reise nach Indien

Wir fliegen nach Indien!!!
Die Karl Kübel Stiftung ermöglicht uns mithilfe des weltwärts Projektes als Freiwilliger in Indien tätig zu sein.
Für 7 Monate werden wir dort in dem Dörfchen in dem Projekt VIKASANA mitwirken.
Dieses Projekt wird u.a. von der Anna-Schmidt-Schule unterstützt.