Mittwoch, 3. März 2010

Guten Morgen und Hallo, es ist 8.30 in Indien und es ist Zeit einen neuen Bloog zu schreiben. Warum? Na wenn man im Februar ueber den Dezember schreibt, dann sollte man im Mearz wohl ueber den Januar schreiben, ist doch ganz selbstverstaendlich oder? Wir muessten uns nur noch mal ueberlegen, wie wir das dann mit dem Februar und dem Maerz machen, denn im April haben wir das Projekt ja schon verlassen. Na, vielleicht laesst sich da eine ganz einfache Loesung finden:)

Wenn die Inder Feste feiern sind sie gross und es gibt immer reichlich Essen. Im Januar durften wir an dem Fest Sancranti teilnehmen. Verrueckterweise gestaltet es sich immer als etwas schwierig, den Sinn hinter dem Ganzen herauszufinden, von den Menschen mit denen wir sie feiern kennt keiner die Geschichten weshalb jetzt etwas getan wird, vollstaendig und dann kommen noch die sprachlichen Probleme dazu...

Das tut dem Mitfeiern aber keinen Abbruch, der Besuch des Tempels in Ambruthapura war unglaublich beeindruckend und wir haben die Zeremonien auch ohne Hintergruende genossen. Verrueckt, dass ein so alter und wunderschoener Tempel gar nicht weit von uns entfernt liegt, wir ihn aber erst im Januar besucht haben. Das Tempelgelaende lud zum Verweilen ein, doch da so viele Menschen wegen des Festivals anwesend waren, fiel es uns schwer, die Zeit zu geniessen. Also nahmen wir uns vor, dort unbedingt noch mal vorbei zu schauen und zu picknicken. Als uns Anni und Lucia Ende Januar besuchen kamen, haben wir ihnen diesen schoenen Platz dann gezeigt und ein frisches Fruechte-Picknick unter Palmen auf der Wiese vor dem Tempel genossen.

Wieder ein anderes Festival, an dem wir im Februar teilgenommen haben, war Shiva Rathri. Es wird, zum Gedenken an eine Fastenzeit von Shiva, eine Nacht lang wachgeblieben und gleich der Gottheit gefastet, um dann erst im Morgengrauen des naechsten Tages wieder eine Mahlzeit zu sich genommen. Dabei werden am Abend zuvor Zeremonien wie das Pooja( eine Huldigung der Goetter, bei der die Goetterstatuen oft mit heiligem Wasser, Honig, Milch oder auch Joghurt gebadet werden) fuer Shiva und sein Reittier( ein Bulle, in diesem Fall ohne Schnauze, die wurde ihm zur Strafe abgeschnitten, da er sich an den Juwelen von Shiva vergriffen hatte) Nandi gehalten. Bei diesem Fest scheint es besonders zu sein, dass dieses sogenannte Pooja am einem Bach abgehalten und Wasser in grosse Kuebel gefuellt wird. Dieses Wasser wird vor Shiva heilig gesprochen und in der Nacht gegen 3 Uhr morgends setzen sich viele Frauen kleine Kuebel mit Wasser auf ihre Koepfe und tragen diese ins Dorf. Was passiert nun mit dem heiligen Wasser? Gute Frage, naechste Frage.


Was wir wissen ist, dass der Ort der naechtlichen Feierlichkeiten am naechsten Morgen wieder aufgesucht wird um gemeinsam festlich zu speisen. Das Essen wird sozusagen von der Dorfgemeinschaft gesponsort, deren Familien bei dieser Gelegenheit mal mehr mal weniger spenden.


Anschliessend haben wir das Land von Shruthis Grossmutter besucht und sind dort im Fluss baden gegangen. Es war so herrlich dort, man war so ungestoert, und man kann gut verstehen, dass, wenn man etwas so selten hat oder darf als indische Frau, das man sich wie ein kleines Kind benimmt wenn man in den Fluss huepft.
Nach diesem erfrischenden Bad, dachten wir die Reise waere zu Ende und wir wuerden wieder Heim fahren, aber jetzt besuchten wir erst einmal einen weiteren Tempel in der nahegelegenen groesseren Stadt Badravathi. In dem ersten Tempel durften wir wundervollen, heiligen Gesang miterleben, und anschliessend besuchten wir einen ca. 900Jahre alten Tempel, der dem in unserer naehe in Ambruthapura sehr aehnlich sieht. Diese Tempel haben etwas unglaublich Schoenes durch ihre Verziehrungen und dass man ihnen ihr hohes Alter ansieht.
Zum Abschluss besuchten wir einen Tempel der sich in einem Fels befindet. Unmengen von Menschen trafen wir hier an, es blieb aber bei einem kurzen Besuch des eigentlichen Heiligtums mit der Goetterstatue, denn hinter dem Tempelberg gab es einen Kanal, einen breiten Fluss den wir alle noch sehen wollten. Also fuhren wir mit dem Auto den Fluss entlang und bestiegen den Tempelberg. Landschaft in Indien ist einfach unglaublich herrlich!!!
Nun kam die grosse Frage, wenn die Jungs in diesem Fluss schimmen gehen duerfen, koennten wir dann nicht auch darin schwimmen? Alle waren sich etwas unsicher, indische Maedchen tun das eigentlich nicht, zumal sie ja auch nicht schwimmen koennen. Die Unsicherheit wich und am Schluss sind wir tatsaechlich in diesem klaren, reissenden Fluss geschwommen, den wir am liebsten mitgenommen und uns zu Hause in den Garten gestellt haetten.


Zu Hause, davon reden wir im Moment immer oefter, da der letzte Monat ist angebrochen ist und wir das Projekt bald verlassen werden. Vor einigen Tagen, hat uns Annikas Mutter gemeinsam mit der Spiele- Reise und Herrn Tepel in VIKASANA besucht. Mit ihnen kam ein Stueck zu Hause hierher und es war schoen mit so vielen Menschen wieder Deutsch sprechen zu koennen, sich ohne jegliche Anstrengungen (wenn man von der absieht, wieder vollstaendige UND grammatikalisch korrekte deutsche Saetze zu bilden..) und Missverstaendnisse unterhalten zu koennen. Neben dem Familienbesuch, hatten wir noch ein unheimlich tolles Erlebnis: Wir haben zusammen mit Annikas Mutter eine Nacht im luxurioesen Hotel der Spiele- Reise verbracht und sind am spaeten Abend noch ein paar Bahnen im abkuehlenden Pool, unter Sternenhimmel und Palmen, geschwommen.



Wir haben uns der Gruppe fuer den Besuch der uralten Steintempel in Belur und Halebid( zwei Pilgerorte) angeschlossen und waren sehr erfreut darueber wie viel wir bei diesen Besuchen ueber den Hinduismus gelernt haben; weit mehr als in den Monaten zuvor. Jetzt wissen wir z. B., dass der Gott Brahma der Schoepfer, Shiva der Erhalter und Vishnu der Zerstoerer ist und damit das Gleichgewicht der Welt darstellen sollen. Oder wir wissen, dass es frueher in jedem Tempel sogenannte Tempeltaenzerinnen gab, die mit ihrem Tanz den Goettern gedient haben und sich um den Erhalt der Tempel mitgekuemmert haben. Die Tempeltaenzerinnen gibt es heute nicht mehr, da sie von den Muslimen auf ihren Beutezuegen durch Indien geraubt wurden. Nach diesen Vorfaellen hat man entschieden diese Tradition aufzugeben, auch aus dem Wissen der Bevoelkerung ueber die nicht ganz so religioesen Dienste der Taenzerinnen fuer die Priester( Wir haetten euch gerne ein Bild dieser Frauen gezeigt, die sind aber leider nicht gut gelungen). Wir haben auch erfahren und gesehen, dass beim Bau der Tempel, Zukunftsvisionen verbildlicht wurden, z.B. in Stein gemeisselte Maenner, die eine Cola trinken :)
Vielen, vielen Dank an den Indischen, deutschsprechenden Reiseleiter fuer all die interessanten Geschichten und Informationen ueber den Hinduismus!
Passend zur Spielereise war, dass man im Tempel in Halebid viele in den Stein geschlagene Muehle- oder andere alte indische Spiele finden konnte.








Hiermit verabschieden wir uns wieder einmal und hoffen, bald wieder schreiben zu koennen um noch etwas mehr aus dem neuen Jahr erzaehlen zu koennen( obwohl wir ja nun doch eine Loesung fuer unser Problem gefunden haben und einfach gleichzeitig ueber Januar und Februar berichtet haben...) und euch an unseren zahlreichen Erlebnissen teilnehmen lassen zu koennen. Wir wuenschen allen einen entspannten Tag!

1 Kommentar:

  1. I can see how peaceful it has been for you both.Amazing pics.. sometimes I envy u,for I have never been to these places.. keep ur the gr8 work..n yea,Peace be with you!!

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